2016 besuchte eine Reisegruppe unser Projekt und sah das Leid in den Augen der Großeltern, die sich um unsere Waisenkinder kümmern. Durch dieses Mitgefühl entstand das Wazee Projekt: ein kleines Haus, ein Stück Land soll den Familien helfen, die in großer Armut leben. Und unsere Waisenkinder haben einen Ort, den sie auch nach der Zeit von Saat der Hoffnung Heimat nennen können. Sechs solcher Häuser sind bereits entstanden, Orte, in denen verschiedene Generationen sich gegenseitig stützen und helfen können. Die Grundstücke werden mit dem 18 Lebensjahr auf die heranwachsenden Kinder überschrieben.
Auf fünf Hektar Land wächst unser Mais. Ein Teil davon wird an bedürftige Menschen in unseren Kirchengemeinden und in benachbarten Familien verteilt. So wird unser Projekt zu einer Brücke der Solidarität. Die übrige Ernte kommt direkt unseren Kindern im Heim und in der „Seed Academy’’ zugute. Auf einem Teil des Grundstücks steht unsere Tochtergemeinde ,,Zea-Church’’, die von vielen Menschen aus der Umgebung besucht wird.

Seit 2005 steht die Gemeinde „My Fathers House“ als Symbol für eine tief verwurzelte Gemeinschaft. Inmitten der Herausforderungen, die das Leben in Armut mit sich bringt, versammeln sich dort wöchentlich Dorfbewohner – und vor allem die Kinder – zu einer Feier der Freude und des Glaubens. In ihren Gottesdiensten, die von Tanz, Gesang und einem fröhlichen Klang begleitet sind, können sie für kurze Zeit den täglichen Überlebenskampfes vergessen. Im Laufe der Jahre ist diese Quelle der Hoffnung gewachsen: Zwei weitere Tochtergemeinden sind entstanden, die nicht nur geistliche Zuflucht bieten. Auf dem Land, das sowohl dem Projekt als auch den umliegenden Menschen als Acker dient, entwickelt sich eine Vision von Gemeinschaft, die sowohl spirituelle als auch materielle Bedürfnisse im Blick hat.

In unserer Schule finden 400 Kinder aus der Umgebung einen Raum, in dem sie nicht nur Wissen erlangen, sondern auch die Werkzeuge für ihre Zukunft an die Hand bekommen. Mit Hingabe und Kompetenz widmen sich 18 ausgebildete Lehrer der Aufgabe, diese Kinder auf das Leben vorzubereiten.
Die bemerkenswerten Leistungen der letzten Jahre – mit Abschlussjahrgängen, deren Noten weit über dem Landesdurchschnitt liegen – sind nicht nur ein Beweis für den Erfolg unserer Lehrmethoden, sondern auch für das Potenzial, das in jedem Kind schlummert. Fast alle unserer Schüler qualifizieren sich für höhere Schulen, die sie auf eine akademische Laufbahn vorbereiten.

Unsere Krankenstation, die seit 2004 einen wertvollen Dienst leistet, dient ein Anker der Hoffnung und Unterstützung. Hier können Menschen auf Krankheiten wie Malaria und Typhus getestet und behandelt werden. Zwei erfahrene Krankenschwestern und ein Clinical Officer kümmern sich um alle Patienten und verabreichen die notwendigen Medikamente. Die Behandlungen sind kostenfrei, lediglich ein kleiner Zuschuss für die Medikamente wird erbeten. Diese Geste der Solidarität schafft nicht nur Heilung, sondern auch das Gefühl von Geborgenheit und Gemeinschaft.

Viele Absolventen haben erfolgreich die Schneider- oder Computerschule abgeschlossen, welche auch von unserer Grundschule genutzt werden. Die Abschlüsse sind nicht nur ein Schritt in Richtung persönlicher Entwicklung, sondern auch ein Schlüssel zu den Türen der Arbeitswelt.

60 Jugendliche aus der Umgebung erhalten jährlich einen Zuschuss zu den Schulgebühren, da viele Eltern nicht in der Lage sind, die Ausbildung ihrer Kinder selbst zu finanzieren. Diese Unterstützung geht über die Grenzen unseres Programms hinaus und richtet sich an die Bedürftigen in der Gemeinschaft. Sie symbolisiert nicht nur einen finanziellen Beitrag, sondern auch eine Investition in das Bildungspotenzial und die Zukunft jener, die in den Strukturen der Gesellschaft oft übersehen werden.

Aktuell leben 78 Kinder und Jugendliche in Pflegefamilien meist bei Verwandten, und erhalten Unterstützung. Seite 2018 gibt es in Kenia ein Gesetz, dass Kinderheime langfristig nur noch als Dropping Center zulässt.
Derzeit leben noch 15 Kinder, die besondere Unterstützung benötigen in unserem Kinderheim. Dort werden sie von Haus Eltern betreut und besuchen unsere Seed Academy.
Darüber hinaus nehmen wir weiterhin Kinder in Notsituationen auf, wenn das Jugendamt eine Anfrage stellt.
Nach Abschluss von Schule und Ausbildung werden die jungen Menschen in die Selbstständigkeit entlassen. Als letzte Starthilfe steht jedem einen Betrag von 500 € zur Verfügung, der mit Beratung und Begleitung der Sozialarbeiter eine Hilfe zur Selbsthilfe leisten soll. Einige haben bereits kleine Geschäfte aufgebaut, andere mit einem Zuschuss von ihren Paten oder weiteren unterstützen ein Stück Land erworben.
unsere Hilfe richtet sich zunehmend auf das Familiensystem der vulnerablen Kinder. Wir befähigen Familien eigene Geschäfte zu gründen und sich unabhängig ein Einkommen zu sichern. Nach einem 18-monatigen Training erhalten Sie eine Starthilfe, die an der Häufigkeit der Teilnahme gemessen wird. Sie haben auch weiterhin Zugang zu Unterstützung durch unsere Sozialarbeiter. 35 Familien haben das Programm abgeschlossen und bilden eine starke Gemeinschaft, welche niemanden als Einzelkämpfer zurücklässt. Momentan durchlaufen 35 weitere Familien das Programm und werden dieses im Jahre 2026 abschließen. So fördern wir nicht nur ökonomische Unabhängigkeit, sondern auch Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung.